2012/09/26

Warrior (2011)

Verfolgt von seiner Vergangenheit kehrt Ex-Marine Tommy nach langer Zeit in seine Heimat zurück. Er bittet seinen Vater Paddy, einen ehemaligen Profiboxer, ihn für "Sparta", das große Mixed-Martial-Arts-Turnier, fit zu machen. Tommy war früher Ringer und räumt einen Gegner nach dem anderen mit Leichtigkeit aus dem Weg.
Dann aber stellt sich ihm ausgerechnet Brendan, Tommys Bruder, in den Weg. Er hat seit Jahren nicht gekämpft und ist Familienvater und Physiklehrer. Er braucht die 5 Millionen Preisgeld des Sparta-Turniers um seine Familie vor dem Ruin zu bewahren...


Review may contain spoiler
"Warrior" hat sich in rasendem Tempo zu einem meiner liebsten Dramen entwickelt. Anfangs war ich nicht sehr überzeugt, da der Trailer des Films auf den ersten Eindruck hin den ganzen Film verriet - dem war jedoch nicht so. Der Wettkampf "Sparta" ist in diesem Film ein Weg für beide Brüder wieder aufeinander zu zukommen, da Tommys und Brendans Familie, durch ihre Vergangenheit, auseinander gebrochen ist.
Zu loben sind vor allen Dingen die Schauspieler, die ihre Rolle grandios und fehlerfrei dem Zuschauer übermitteln.
Tommy, gespielt von Tom Hardy ("The Dark Knight Rises"), ist der weniger freudig gestimmte Geselle, der, geprägt von seiner schlimmen Vergangenheit und dem Tod seiner Mutter, voller Hass seinem Bruder im Endkampf gegenübersteht. Das düstere Gesicht, die fettigen Haare und sein gleichgültiges, aggressives Verhalten lässt in seine Seele blicken. In der englischen Original-Fassung war ich absolut begeistert von Hardys Dialoggestaltung. Seine Stimmlage im Zusammenspiel mit seiner Mimik und Gestik ist sehr natürlich dargestellt und ich konnte mich wunderbar mit ihm und seinem Schmerz identifizieren.
Brendan, gespielt von Joel Edgerton ("King Arthur"), der eigentlich sehr glückliche Familienvater, versucht bei seinem Bruder Verständnis für sein Verhalten in der Vergangenheit zu finden. Während des Endkampfes wird sehr deutlich, wie sehr es ihm wehtut, das sein Bruder ein so verbitterter Mensch geworden ist.
Auch hier war ich in der englischen Original-Fassung begeistert von Edgertons Art und schauspielerischen Leistung.
Die meiste Begeisterung jedoch, habe ich in diesem Film Paddy, gespielt von Nick Nolte ("Hulk"), geschenkt. Er ist der Vater der beiden Kämpfer und war früher ein schlimmer Alkoholiker, wodurch er seine  Familie verlor. Durch den Hass, den seine beiden Söhne ihm gegenüber bringen, vor allem Tommy, der ihn einzig und allein des Kampfsportes wegen aufsucht, verliert Paddy irgendwann seine Fassung und wird wieder rückfällig. Im Laufe des Films versucht er immer wieder, sich seinen Söhnen anzunähern und bittet um Verzeihung für alles, was er den beiden angetan hat, stößt dabei aber auf Granit.
Eine schauspielerische Glanzleistung von Nolte, der mir im Film des Öfteren durch seine Mimik, Gestik und Ausstrahlung die Tränen in die Augen getrieben hat.

Die deutsche Synchron-Fassung des Films hat mich im Gegensatz zu vielen anderen Filmen sehr überzeugt. Hier und da sind wieder kleine Abweichungen, allerdings sind die Sprecher ordentlich ausgewählt und die Stimmung ist sehr ähnlich, bis total gleich untermauert worden.

Der Szenen-Schnitt hat mir in diesem Film auch sehr gut gefallen. Die Szenen waren nicht zu lang, wunderbar verteilt und sehr verständlich aufgebaut. Was mich ein wenig gestört hat, war die Szene in der Tommy und Brendan für den "Sparta" trainieren. Mehrere Ereignisse in einem zu sehen war aber noch nie so ganz mein Fall, muss ich sagen.

Der Soundtrack hat mir ebenfalls sehr, sehr gut gefallen. Ich habe ihn mir nach dem Film noch einmal intensiver angehört und vor allem das Zusammenspiel aus Beethoven, einer dem "Rocky"-Soundtrack ähnelnden Komponente und gefühlsbeladenen Lieder, dessen Text wunderbar in den Film eingepasst sind, hat mir sehr zugesagt.

Mein Fazit
Ich kann diesen Film jedem empfehlen! Mich hat er von Grund auf überzeugt und ich frage mich immer noch, warum der Film in Deutschland nicht in die Kinos gekommen ist.
Großes Lob an O'Connor, Hardy, Edgerton und Nolte.
Eine Glanzleistung!



10 / 10

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